Sensorische Integration

Was ist Sensorische Integration (SI)?

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Was verbessert sich durch SI?

  • die eigene Körperwahrnehmung
  • Grob- und Feinmotorik
  • soziale Kompetenzen und Dialogfähigkeit
  • Konzentration und Aufmerksamkeit
  • komplexe Bewegungsabläufe und Handlungsplanungen
  • stillt den Bewegungsdrang
  • schulische Lernerfolge
  • die Sprachentwicklung
  • das Selbstvertrauen wird gestärkt
  • Gefühle wahrnehmen und adäquat ausdrücken/kontrollieren können
  • Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit
  • eigene Ideen umsetzen, Experimente wagen
  • Lösungsstrategien selbst erarbeiten

Das "Wahrnehmungshaus" nach Ute Junge

Ursprünglich wurde der Begriff "Sensorische Integration" von Jean Ayres in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts geprägt. Von ihr habe ich gelernt an den Vorstufen der entsprechenden Entwicklung zu arbeiten, um das Endprodukt zu verbessern. Es soll nicht an den Defiziten gearbeitet werden, sondern über das Können des Kindes gilt es einzusteigen und es zu untermauern. Denn über das Können erreicht man mit einem guten "Sich-seiner-selbst-bewusst-sein" auch die Defizite. 

 

Ich absolvierte meine Ausbildung bei  Ute Junge, eine für mich wirklich beeindruckende Frau, die mit dem "Wahrnehmungshaus" die Prinzipien der Sensorischen Integration in eine optisch strukturierte Form zur besseren Verständlichkeit der komplexen Thematik gebracht hat. 

 

Abbildung aus: JUNGE, Ute: Das Wahrnehmungshaus, 4. Aufl., Eigenverlag, 2018

Für wen ist SI geeignet?

Da niemand eine perfekte Wahrnehmung hat, ist SI für JEDES Kind geeignet! Präventiv eingesetzt fördert sie immer die sensomotorische Entwicklung.

 

Allerdings gibt es immer mehr Kinder, die offensichtliche Defizite im Sinnes- und Bewegungsbereich haben.

 

Aufmerksame Mütter/Väter oder PädagogInnen in Kindergärten oder Schulen können schon früh eventuelle Abweichungen von der normalen sensomotorischen Entwicklung beobachten. Manchmal zeigen sich diese aber nicht direkt, sondern äußern sich versteckt durch Leistungs- und Lernschwierigkeiten, Sprachprobleme, Verhaltensauffälligkeiten, mangelndes Selbstvertrauen, usw. 

 

Jedes kindliche Verhalten dient einem bestimmten Zweck - man muss nur herausfinden, welchem! 

 

Ihr Kind zerbricht z.B.: oft Dinge oder es hört nicht gut, obwohl das Hörorgan an sich einwandfrei funktioniert. Auch Nerven und Muskeln arbeiten meist normal, das Gehirn hat jedoch Schwierigkeiten, sie koordiniert zusammenarbeiten zu lassen. Wenn Ihr Kind mehrere Symptome aufweist, sollte dem unbedingt mit professioneller Hilfe nachgegangen werden.

Wann spricht man von sensorischer Integrationsstörung?

Ist das Gehirn nicht in der Lage, den Zustrom sensorischer Impulse in passende Reaktionen weiterzuverarbeiten, weil diese gar nicht erst die entsprechenden Gehirnareale erreichen oder die Nervenzellen unzureichend miteinander kommunizieren, spricht man von sensorischer Integrationsstörung. Dadurch kann das Kind keine genauen Informationen über sich selbst und seine Umwelt bekommen.  

 

Viele Kinder, die Probleme im Bereich der SI aufweisen, haben eine normale oder sogar überdurchschnittliche Intelligenz, obwohl eine Störung der SI durch unregelmäßige Aktivität im Gehirn verursacht wird. Es ist keine Krankheit

 

Es ist vergleichbar mit Verdauungsbeschwerden. Eine Verdauungsstörung bedeutet nicht zwangsweise eine Schädigung des Magen-Darm-Trakts. Sie besagt lediglich, dass diese Organe die Nahrung nicht gut genug verarbeiten können.